Wechselvolle Partieverläufe am vierten Spieltag um die Husumer Stadtmeisterschaft

Der vierte Spieltag der Husumer Stadtmeisterschaft sorgte für ein volles Haus Kiesselbach mit wechselhaften und damit spannenden Spielverläufen, beobachtet und kommentiert von Peter Jahn.

Das Spitzenspiel dieser Runde, Zielinski-Backens gegen Ohst, war vor allem vom gegenseitigen Respekt der Gegner voreinander gekennzeichnet. Dies galt schon in der Eröffnung, als Zielinski-Backens gegen die von Ohst gewählte holländische Verteidigung in eine Nebenvariante auswich. Ohst kam gut aus der Eröffnung heraus und beide Gegner brachten ihre Könige mit Rochaden auf dem Damenflügel in Sicherheit. Nach einem Turmtausch bot Zielinski-Backens in einem komplizierten Mittelspiel früh Remis an, das sein Gegner wohl zu Recht annahm, wie die anschließende Analyse zeigte, denn mit einem die Mitte öffnenden Bauernzug hätte der Weisse  dem Titelverteidiger noch einige Probleme stellen können.

Die zweite Spitzenpartie des Tages zwischen Renken und Martens wird nachgeholt werden. Hier kann Renken mit einem Sieg zu den momentan mit 3 Punkten führenden Zielinski-Backens, Kurzynsky und Ohst aufschliessen, oder Martens bei einem Sieg sogar die alleinige Tabellenführung übernehmen.

In der Partie Möller gegen Kurzynsky entbrannte ein spannender Kampf auf dem Damenflügel, bei dem Möller zunächst den deutlich besseren Ausgang für sich verbuchen konnte und vermutlich sogar auf Gewinn stand. Dann stellte er aber unglücklich einen Turm ein, wonach die Partie trotz eines starken Freibauern auf der b-Linie verloren war und Kurzynsky seinen dritten Punkt einfuhr.

Das rein Dithmarscher Duell zwischen Lewke und Gehlsen verlief in einem klassischen Holländer recht ausgeglichen und wurde bald remis gegeben.

Mit seiner alten Orang-Utan-Liebe (1.b2-b4) konnte Lehr bei noch nicht abgeschlossener Entwicklung von Thomsen durch ein schönes Scheinopfer zwei Bauern und damit sehr schnell auch die Partie gewinnen.

Hier tief in seine Stellung versunken erbrachte Klas Gefke die beste Leistung des Spielabends.

In einem komplizierten Mittelspiel hatte Raupach die Möglichkeiten seines jugendlichen Gegners Klas Gefke offenbar unterschätzt. Der Jugendspieler öffnete sehr dynamisch mit zwei guten Bauernzügen die Stellung in der Mitte. Raupach sah sich, um Mattgefahren abzuwehren, nach sehr langem Nachdenken (knapp eine Stunde für zwei Züge!) gezwungen, zwei Bauern zu opfern, konnte die Partie mit wenig Restzeit auf der Uhr aber nicht mehr retten und verlor durch Zeitüberschreitung.

Auch der zweite Jugendspieler, Dovydas Ruokis, erlangte an diesem Abend eine Gewinnstellung. Bei Rochaden auf entgegengesetzten Seiten konnte Ruokis sehr großen Druck im Königsangriff aufbauen und dann geschickt in ein Endspiel abwickeln, bei dem er mit einem Springer und zwei verbundenen Freibauern gegen einen Läufer eigentlich nur gewinnen konnte. Aber Pöppel gab nicht auf und verteidigte sich so zäh wie möglich. Als sein jugendlicher Gegner zu sorglos wurde und dadurch seinen Springer einstellte, brachte Pöppel das Endspiel mit all seiner Erfahrung zu einem sicheren Sieg.

Ergebnis-Übersicht der vierten Runde

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